Die Marktdynamik bringt kleine und mittlere Telekommunikationsunternehmen zunehmend unter Druck, innovative Lösungen für die fehlende Skalierung zu suchen und zu finden. Telefonie, Internet, Mobile, IPTV und eine Vielzahl an Diensten für Geschäftskunden werden immer seltener selbst produziert, sondern stattdessen an Partnerunternehmen ausgelagert, welche die Services als Aggregatoren anbieten.

Aus gutem Grund haben White Label Telekommunikationsdienste in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Produkte von White Label Anbietern werden unter der Marke ihrer Kunden – im Regelfall Stadtwerke, E-Werke oder Internet Service Provider (ISPs) – an deren Endkunden verkauft. Für die Endkunden spielt das keine Rolle, da Branding, Rechnungslegung und der Kundendienst direkt vom lokalen Anbieter ihres Vertrauens kommen.

Autor: Bernd Liebscher, CMO Telecom Liechtenstein AG

Alternativ gibt es auch Unternehmen welche ihre Servicepalette an Wiederverkäufer nur unter der eigenen Marke anbieten. In diesem Fall ist es für den Endkunden offensichtlich, da sich zumindest die Produktmarke verändert. Oft ändern sich jedoch auch die von den Endkunden bezogenen Dienstleistungen in Umfang und Qualität. Daraus folgen reduzierter Markenwert etablierter regionaler Love Brands und gegebenenfalls auch Sonderkündigungsrechte für Endkunden.

Die Entscheidung für die Auslagerung von Services ist hoch strategischer Natur und nur schwer reversibel. Nach erfolgter Migration an den jeweiligen Partner orientieren sich betroffene Mitarbeiter schnell um und führen so zu einem Brain-Drain der den Weg zurück sehr steinig macht. Die gute Nachricht ist, dass dieser auch nicht notwendig ist, wenn man sorgfältig bei der Partnerwahl vorgeht.

Ziel ist neben der kosteneffizienten Leistungserbringung zur Sicherung einer nachhaltigen Marktposition meistens auch die noch stärkere Konzentration auf eine exzellente Customer Experience.  Die Auslagerung der Serviceerbringung an kompetente und zuverlässige Dienstleister soll Komplexität reduzieren und in die Hände von Experten legen, die in punkto Knowhow, Zuverlässigkeit und Kosten aufgrund ihrer besseren Skalierung für ein unterm Strich optimiertes Kundenerlebnis sorgen.

Dazu sollten einige Gesichtspunkte von Anfang an berücksichtigt werden:

  • Solide Finanzen: eine Due Diligence des Partners in spe ist unbedingt zu empfehlen. Solide Finanzen und eine gesunde Unternehmensentwicklung sind Indikatoren dafür, dass Ihr Partner auch noch in einigen Jahren mindestens die heutige wirtschaftliche Leistungsfähigkeit vorweisen kann. Dies hat Impakt auf die bezogenen Services und damit auch auf die Zufriedenheit Ihrer Endkunden. Change of Control Klauseln bieten Flexibilität, sich im Fall des Falles neu orientieren zu können, wenn sich die Situation beim Partner ungünstig verändern sollte.
  • Gute Referenzen: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und die Erbringung von Telekommunikationsdiensten für Dritte ist ein komplexes Geschäft – sowohl in technologischer wie auch in prozessualer Hinsicht. Nutzen Sie unbedingt die Möglichkeit sich bei aktuellen Kunden über deren Zufriedenheit aus erster Hand zu Informieren und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Zusammenarbeit im Alltag verläuft – vor allem dann, wenn doch mal Herausforderungen auf die Partnerschaft zukommen.
  • Operational Excellence: professionelle betriebliche Abläufe und ein qualifiziertes und namentlich bekanntes Betreuungsteam bilden die Basis für eine gute Zusammenarbeit. Anspruchsvolle Service Levels verlangen nach klar messbaren Key-Performance-Indikatoren (KPIs) als Leistungskennzahlen und einem transparenten Reporting. Als hilfreich erweisen sich Standardschnittstellen (APIs) um in punkto Provisionierung sowie Service und Support manuelle Workarounds weitestgehend zu vermeiden.
  • Mitbewerber meiden: bisweilen bieten Telekommunikationsunternehmen vor dem Hintergrund eigener Skalierungsherausforderungen ihre Services auch Mitbewerbern an. Kooperationswettbewerb ist in aller Munde aber für eine ungetrübte Partnerschaft ist es von Vorteil, wenn kein relevantes Wettbewerbsverhältnis besteht.
  • Attraktiver Business Case: am Ende sind es Zahlen die zählen. Dabei muss nicht nur der Chefeinkäufer einen guten Job machen. Es ist auch notwendig Transformationsschritte zur Realisierung von Einsparungen zu setzen um unterm Strich Kosten zu sparen. Insbesondere in punkto Requalifikation und Rationalisierung sind rechtzeitige Vorbereitung, die Schaffung fairer Rahmenbedingungen und absolute Transparenz wichtige Erfolgskriterien.

Wenn diese Kriterien vom Start weg berücksichtigt und mitgedacht werden, legen Sie eine optimale Basis für eine erfolgreiche Umsetzung Ihres White Label Projekts. Als Ergebnis können Sie mit zufriedeneren Endkunden, einer schlankeren Kostenstruktur und reduzierter Komplexität rechnen. Eine gute Voraussetzung, um sich noch stärker auf das Kundenerlebnis zu konzentrieren und die eigenen Stärken der Regionalität noch besser auszuspielen.

Somit kann sich eine Partnerschaft mit einem White Label Partner als Erfolgsrezept in der Frage: „Wie behaupten sich kleine Telekommunikationsunternehmen erfolgreich in der Zukunft“ entpuppen. Telecom Liechtenstein bietet solche White Label Partnerschaften an. Mehr als ein Dutzend Carrier aus der Schweiz vertrauen bereits auf unsere White Label Services rund um Mobile, Internet, IPTV und VOIP.

Für alle die den ersten Teil verpasst haben, hier zum nachlesen

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