Plusenergie-Gebäude lassen sich bereits heute realisieren. Den Weg dazu zeigt der Tageskurs des energie-cluster.ch auf. Technisch und wirtschaftlich machbar, geht es darum, das nötige Wissen und die Erfahrungen der Pioniere weiter zu vermitteln. Mit einer Erweiterung auf vier Veranstaltungstermine und -orte entspricht der Tageskurs dem wachsenden Interesse von Fachleuten in der Schweiz.
Der vom energie-cluster.ch lancierte Tageskurs „Auf dem Weg zum Plusenergie-Gebäude“ wird ab Oktober 2012 in Bern, Luzern, Aarau und Frauenfeld den Teilnehmenden einen praxisorientierten Einblick in das Thema bieten. Im Rahmen seines Weiterbildungsprogramms unterstützt der energie-cluster.ch die Diskussion und Vermittlung relevanter Informationen zum energieeffizienten Bauen und Sanieren mit erneuerbaren Energien. Dabei spielt das Konzept des Plusenergie-Gebäudes eine wichtige Rolle. Das entsprechende Know-how zu vermitteln, ist Ziel des Kurses.
Von den Visionen zu den Definitionen
Auf dem Weg zum Plusenergie-Gebäude trifft man auf zahlreiche Begriffe, welche den Durchblick erschweren können. Urs-Peter Menti, Professor an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur in Horw, gibt zunächst einen Überblick über diese Begrifflichkeiten und Standards. Alles beginnt bei den (energiepolitischen) Visionen, aus welchen Strategien entstehen. Diese werden dann mit Programmen (z.B. EnergieSchweiz) gefördert und münden in freiwilligen Standards (z.B. Minergie). Verbindlich sind aber schliesslich die Normen und Gesetze, wie sie durch den SIA und die kantonalen Bauvorschriften formuliert werden. In Diskussion sind aber auch die Ansätze zur Definition des Plusenergie-Gebäudes.
Das Plus als Zielsetzung
Im Hinblick auf die energie- und klimapolitischen Herausforderungen sowie auf die vorhandenen technischen Möglichkeiten sind die Perspektiven für das Plusenergie-Gebäude vielversprechend. Denn die Photovoltaik-, Erdwärme-, Wärmepumpen- und Solarthermie-Technologien kennt man bestens. Zudem befinden sich die Preise einzelner Technologien in Bewegung, die Anlagen werden kostengünstiger. Daher gilt es, die vorhandene Nachfrage zu stimulieren, Pioniere zu unterstützen und ein geeignetes Fördermodell zu schaffen. Das Plusenergie-Gebäude ist also primär eine Frage der Optimierung.
Der Photovoltaik-Experte Urs Muntwyler, Professor an der Berner Fachhochschule in Burgdorf, weiss um das grosse Potenzial der Sonnenenergie. Es sind also vermehrte Anstrengungen bei der Entwicklung von Energieversorgungskonzepten für Gebäudegruppen, Quartiere und Stadtteile gefragt. Hingegen darf man beim Ziel des Plusenergie-Gebäudes nicht die Landwirtschaft vergessen, die mit grossen Dachflächen sich leicht zur zusätzlichen „Energiewirtschaft“ entwickeln kann.
Zu den Pionieren der solaren Nutzung im Gebäude gehört auch der Aargauer Architekt Werner Setz. Er stellt am Tageskurs seine realisierten Beispiele zur Erläuterung der Vorgehensweise und der möglichen Energiegewinne vor. Zudem wird er aufzeigen, dass Investitionen in die Photovoltaik wirtschaftlicher sind als mit hohen Kosten ein Maximum an Energieeffizienz anzustreben. Für Werner Setz bietet das Plusenergie-Gebäude aber auch einen „Befreiungsschlag“ weg von höchsten Energiekennzahlen hin zum einfachen Plus, das auch beim Gebäudebestand zu ökonomischen Lösungen führen kann. Trotzdem benötigt man auch weiterhin energieeffiziente Gebäudehüllen, ein optimales Volumen-Flächen-Verhältnis sowie die Südausrichtung des Gebäudes.
Etappierung und Förderung
Den Teilnehmenden werden konkrete Lösungen vorgestellt und geeignete Massnahmen zur energetischen Modernisierung präsentiert. Zunächst ist stets eine Beurteilung der Bausubstanz wichtig; erst dann kann ein gesamtes Erneuerungskonzept erstellt werden. Je nach Umfang ist auch eine Etappierung sinnvoll. Wesentlich kann sein, die Anschlussdetails vor Baubeginn festzulegen. Die weiteren Schritte entsprechen dem üblichen Planungs- und Bauprozess.
Über die einzelnen Komponenten eines Plusenergie-Gebäudes informieren Vertreterinnen und Vertreter der Branche. Es wird ein aktueller Überblick über die Förderung von Solarstrom geboten. Und die Energiefachstellen der jeweiligen Kursorte informieren über die Unterstützung, die sie für Interessierte zur Verfügung stellen. Der Tageskurs vermittelt also einen Einblick in die verschiedenen Schritte auf dem Weg zum Plusenergie-Gebäude, auf dem Weg der Energiewende hin zur nachhaltigen Energiezukunft.
Informationen:
Tageskurs „Auf dem Weg zum Plusenergie-Gebäude“
Bern: 18. Oktober 2012
Luzern: 16. Januar 2013
Aarau: 23. Januar 2013
Frauenfeld: 25. Januar 2013

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