Eine volle solare Autarkie im Wohngebäude sei technisch möglich, aber unwirtschaftlich, heisst es seit Jahren. Und im strengen Wortsinn einer Insellösung mag der Lehrsatz auch zutreffen. Trotzdem kann eine vollständig solare Eigenversorgung im Bereich der Mobilität gelingen,
wie Ralf Ossenbrink vom Speicherhersteller E3 / DC (ein Unternehmen der Hager Gruppe) in einer Beispielkalkulation darlegt. Das könnte zu einem Paradigmenwechsel führen: 20 Kilowatt statt 10 Kilowatt Photovoltaikleistung pro Haus.

Eigenen Solarstrom für die Elektromobilität zu nutzen, gilt schon lange
als probates Mittel zur Optimierung des Eigenverbrauchs. Doch was heisst
das konkret? Eine gängige Konstellation in der bisherigen Praxis bei den Kunden von E3 / DC sieht so aus: Knapp 10 Kilowatt PV-Leistung auf dem Dach und ein Hauskraftwerk mit 3 Kilowatt Ladeleistung, das im Wesentlichen für den Haushalt speichert und über das Energiemanagement
die Wallbox ansteuert, wenn das Fahrzeug tagsüber im Carport steht. Schon damit lassen sich gute Ergebnisse erreichen. Für eine Studie hat E3 / DC ermittelt, dass die Kunden mit einer Wallbox und einem Hauskraftwerk über das Jahr 2018 im Schnitt gut 41 Prozent ihres Mobilitätsstroms solar geladen und eine solare Fahrleistung von rund 5 800 Kilometer im Jahr erreicht haben.

Mehr Leistung ist entscheidend
Doch es sind noch viel bessere Ergebnisse möglich. Mit der Einführung der «PROSerie », des neuen Hauskraftwerks mit Speicherkapazitäten bis 39 Kilowattstunden und einer dauerhaften Lade- und Entladeleistung bis 9 Kilowatt, will E3 / DC vor allem im Bereich der E-Mobilität einen Paradigmenwechsel einleiten. Doch mit welcher Konfiguration wird eine rein solare Mobilität mit einer Fahrleistung von 15’000 Kilometern möglich, ohne die bereits sehr hohen Autarkiewerte mancher Kunden von rund 80 Prozent zu senken?

Das Ergebnis in Kürze: Mehr Leistung an zwei Stellen und mehr Kapazität bringen das Elektroauto kontinuierlich in Fahrt: An die 20 Kilowatt sollte die installierte Leistung auf dem Dach betragen. Das stellt sicher, dass auch in den Monaten November bis Februar genug Solarstrom verfügbar
ist. Die Nennkapazität des Hauskraftwerks sollte bei 19.5 Kilowattstunden liegen, bei weiteren gewünschten Anwendungen auch mehr. Das sichert die regelmässige (beinahe tägliche) Verfügbarkeit von Strommengen, die Fahrleistungen von 80 Kilometern und mehr ermöglichen. Und schliesslich kommt es auf die Lade- und Entladeleistung an. Erreicht sie wie beim Hauskraftwerk S10 E PRO im Dauerbetrieb 9 Kilowatt, so verkürzt sich nicht nur die Ladezeit aus dem Speicher für 100 Kilometer auf zwei Stunden. Wenn die grosse PV-Anlage in den relativ kurzen Sonnenphasen wechselhafter Tage viel Energie erzeugt, geht diese nicht mangels Ladeleistung am Speicher vorbei ins Netz. Durch die effektive Ladung aus der Batterie ist das Fahrzeug theoretisch unabhängig von Tageszeit und Wetter. Die private «Solartankstelle » ist rund um die Uhr und täglich geöffnet wie eine 24 / 7-Tankstelle in der Stadt. Man muss nur nicht eigens hinfahren und jedes Mal bezahlen.

www.hager.ch