Durch die Kombination von statistischen Daten und eMIP algorithmische Methoden wird es möglich, unterschiedliche Szenarien zu generieren. Szenarien, die die Mobilität in Bezug auf die Reduktion des CO2 Verbrauchs aufzeigen. Dies auf Basis der Daten Mikrozensus Mobilität und Verkehr des Bundesamtes für Statistik.

Das Cockpit eröffnet eine Palette von Möglichkeiten zur Modellierung und Detailierung unterschiedlicher Mobilitätsverhalten. Auswirkungen auf urbane Qualitäten können dadurch explizit dargestellt werden.

Delivery Cockpit
Mit E-Mobilität erleben wir ein Wende bezüglich Möglichkeiten unseren Planeten zu schützen. Carrosserie HESS AG stellte Dencity, Berner Fachhochschule (BFH), vor die Herausforderung, ein sehr spezielles Werkzeug zu entwickeln, welches Mobilität mit der Bewertung von urbanen Qualitäten vereint und die CO2 Reduktion durch den Einsatz der E-Mobilität berücksichtigt. Im Rahmen eines von der Kommission für Technologie und Innovation des Bundes, vormals KTI heute Innosuisse, geförderten Projektes, hat die BFH ein multidisziplinäres Team zusammengestellt. Das Ergebnis ist ein massgeschneidertes Crossplatform-Cockpit, das als Mobilitätsplanungswerkzeug und strategische Roadmap eingesetzt wird.

Dieses Cockpit definiert die Basis von Verkehrskonzepten, damit die kumulativen Auswirkungen der E-Mobilität leicht verstanden und massgeblich optimiert werden können. Dabei werden progressive mathematische Modelle verfolgt, algorithmisch umgesetzt und verwaltet. Drei primäre Filter ermöglichen die Abfrage von:
1. Routen Verlängerung
2. Routen Umleitung
3. Planung neuer Routen

Cockpit Funktionen
Das Cockpit besteht aus einer Auswahl leistungsfähiger digitaler Werkzeuge, die interaktiv miteinander funktionieren. Das Referenzbeispiel der Situation Bern, zeigt im Cockpit eine kombinierte Darstellung mit Höhenprofilen und Linienrouten. Dies ermöglicht die optimale Wahl von E-Bus Routen und Fahrprogrammen, welche der aktuellen Nachfrage entsprechen. Deren Entwicklung wird aus bestehenden Datenbanksystemen abgeleitet.

Daten sind beipielsweise geografische Zonen, bestehende Routen, Modal Split, Höhenprofile – elementare Grundlagen um bspw. die Auswirkungen von Projekten im Kontext Mobilität und urbaner Qualität zu untersuchen. Dies schafft die Möglichkeit, optimierte, bedarfsgerechte E-Bus Routen zu planen und dabei gleichzeitig urbane Qualität unter innovativen neuen Aspekten anzustreben. Um die Auswirkungen von Projekten abzuschätzen, werden die oben genannten angestrebten Möglichkeiten interaktiv nach Wahrscheinlichkeit gefiltert. Dies führt zu einer detaillierteren Projektierung und damit zu präziseren Plangenehmigungsverfahren. Mobilitätsbedarf kann dadurch differenzierter evaluiert und Fehlplanungen sowie Fehlinvestitionen vermieden werden.

Daten und Interaktion
Zu den Haltestellen wurden die von Bernmobil zur Verfügung gestellten, aggregierten Daten für Einstiege und Ausstiege ergänzt. Diese visualisieren ein Mobilitätsprofil anhand einem Layout, inkl. ergänzend einer Grafik mit den Ein- und Ausstiegen nach Haltestelle.

Die auf Hektaren aggregierten Daten für CO2 Verbrauch der Haushalte, sind dem Workspace hinzugefügt worden. Es ist eine separate Seite mit einer Karte vorhanden, welche die Trolleybus-Nachfrage aufzeigt. Das Netzdiagramm (Spider Chart) ergänzt den e-MIP Index an den Haltestellen. Dabei passiert eine Interaktion zwischen den verschiedenen Grafiken. Bei Selektion in der Karte, dem Filter der Haltestellen oder dem Index Profil interagieren die Kreisdiagramme mit einer Filterung. Dadurch wird aussagekräftig die konkrete Situation der jeweiligen Standorten angezeigt.

Energie und Stickstoffausstoss
Das Cockpit wird für die Auswertung, Überarbeitung respektive Ergänzungen von allen Daten aus einer PostGIS-Datenbank verwendet. Neben dem e-MIP Indexprofil der Linien sind das Höhenprofil und eine Grafik des durchschnittlichen Verbrauchs, basierend auf dem Flottendurchschnitt, vorhanden. Zudem ist die Idee eines Haltestellen Profils skizziert. Neben den Indexwerten sind einige zusätzliche Infos für die Hektarzellen im Umkreis von 450 Metern der Haltestelle ergänzt (u. a. Infrastrukturen, Nahversorgungen, Betriebe und Beschäftigte nach Sektor, Anzahl Wohngebäude und Wohnungen, Einwohner nach Altersklassen). Die Daten der Höhenlinien sind mit Feldern für den kumulativen CO2 und NOx Aus­stoss, basierend auf dem durchschnittlichen Energieverbrauch in kWh/km, kombiniert. Die gefahrenen Strecken werden im Kontext des durchschnittlichen Ausstosses g/kWh dargestellt.

E-MIP Index: Quartierbewertung der Lebensqualität
Der e-MIP Index bildet die Summe verschiedener Dichtekriterien ab. Er bildet somit ein unscharfes Abbild von verschiedenen Raumtypen scharf ab. Die Einteilung in verschiedene Raumtypen ermöglicht Aussagen über das Mobilitätsverhalten der entsprechenden Raumnutzer. Ändert sich nun örtlich ein Kriterium wie z. B. die ÖV Güteklasse ändert sich das Mobilitätsverhalten der im Einflussperimeter liegenden Benutzer. Das heisst bei einer zu sätzlichen Haltestelle ändert sich das Mobilitätsverhalten der Anwohner. Diese Verhaltensänderung fällt als Einsparung von Emissionen wie CO2, NOx, oder Lärm vom betroffenen Raum ins Gewicht. Das Mobilitätsverhalten zu kennen hilft Entwicklern und allen Beteiligten effizient die richtige Auswahl zu treffen.

Schlussbild
HESS und die BFH hat zum Ziel eine eminente CO2 Reduktion zu erreichen und dabei gleichzeitig urbane Lebensqualität zu erhöhen.

Mit anerkanntem Knowhow:
– in energieeffiziente Mobilität zu investieren unnötigen CO2 und NOx Ausstoss vermeiden – Lärm reduzieren
– Lebensqualität erhöhen
– zuverlässige Technologien einsetzen

Industrie und Forschung schaffen somit gemeinsam, Hand in Hand eine Innovation für Lebensqualität – für die Generationen von heute und morgen. Das e-MIP Cockpit ist ein leistungsfähiges Werkzeug für die tägliche, Mobilitätsentwicklung im urbanen Raum. e-MIP bindet unterschiedliche Interessengruppen und ihre Bedürfnisse ein und leistet einen Beitrag zu Verbesserung der Mobilität in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Damit Lebensqualität und städtebauliche Veränderungen sich nicht gegenseitig ausschliessen sondern aktivieren.