Die Europäische Union hatte sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2020 ein Fünftel des verbrauchten Stroms aus erneuerbare Energien stammt.

Wie hat sich der Arbeitsmarkt der Energiebranche in der Corona Wirtschaftskrise entwickelt? Wie gefragt sind Arbeitsplätze im Energiesektor in dieser Zeit? Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns in nachfolgenden Artikel.

Energieverbrauch erreicht historisches Tief. Diese Meldung lässt uns aufhorchen und man könnte annehmen, dass tausende Arbeitsplätze in Gefahr sind. Zum Teil ist dies auch eingetreten. Durch den massiven Rückgang des Ölpreises wurden viele Unternehmen herausgefordert. Oftmals mussten Budgets gekürzt und Mitarbeiter entlassen werden. 

Der Energiesektor wird das Jahr mit einem dicken Minus beenden und der tiefe Ölpreis hat daran den grössten Anteil. Aber auch der bereits beschlossene Ausstieg aus der Kohlekraft.

Arbeitsplätze wurden überwiegend bei Grosskonzernen abgebaut, als Beispiele sind hier Shell, Exxon oder auch Thyssen zu nennen. Auch Mitarbeiter der Siemens Energy zählen zu den Verlierern in dieser Krisenzeit. 

Mit Blick auf die Schweiz ist General Electrics zu nennen. In Oberentfelden sind 436 Mitarbeiter betroffen und in Baden etwas über 80. Doch dieser Stellenabbau hat nichts mit Corona zu tun. 

Bei Stadtwerken und dezentralen Energieversorgern macht sich natürlich auch ein geringerer Stromverbrauch bemerkbar, doch personaltechnisch ist dies kaum spürbar. 

Auch positive Tendenzen gibt es zu vermelden. Eine Studie, in Auftrag gegeben durch das Netzwerk Xing, fand heraus, dass Mitarbeiter in Bereichen gesucht wurden, die vorher nicht so gefragt waren. Beachtenswert war eine Zunahme im Bereich Industrie und Maschinenbau. Ein Teil dieser Industrie ist auch die Energiewirtschaft. Besonders häufig wurde nach Mechanikern, Industriehelfern und Elektronikern gesucht. Mehr Berufe in der Energiebranche kann man auf dem Jobportal Jobsora – https://ch.jobsora.com/ finden. 

Erneuerbare Energien im Fokus
Die Europäische Union hatte sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2020 ein Fünftel des verbrauchten Stroms aus erneuerbare Energien stammt. Es wurde erreicht, auch wenn man fairerweise berücksichtigen muss, dass dieses Ziel ohne Länder wie Schweden, Finnland und Lettland nicht erreicht worden wäre.

Was bedeutet dies für den Arbeitsmarkt? Natürlich hinterlassen die Folgen von Lockdowns, eingeschränkter Mobilität und sinkendem Energieverbrauch ihre Spuren. Es gibt allerdings noch keine statistischen Erhebungen dazu. Jedoch war schon zu Beginn der Corona-Krise klar, es wird milliardenschwere Investitionen in neue Branchen und Technologien geben. Der Umbau des Energiemarktes ist in vollem Gang und bietet Menschen, die auf Arbeitssuche sind enorme Chancen. 

Arbeitsmarktentwicklung und Nachfrage
Ein Blick auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt und die offenen Stellen zeigt deutlich wohin sich die Energiewirtschaft jobtechnisch entwickelt. Der Umbau des Energiesektors hin zu Erneuerbaren Energien und die Digitalisierung birgt Risiken aber mehrheitlich enormes Potenzial und damit vielfältige neue Arbeitsmöglichkeiten und ein wachsender Arbeitsmarkt in anderer Form.

Die Webseite Jobsora https://ch.jobsora.com/ gibt die Anasyse des Arbeismarktes in der Energiebranche. Auffällig ist hierbei, dass sich sogar während des April Lockdowns kaum Veränderungen am Arbeitsmarkt spürbar machten. Im Ganzen gesehen vielleicht etwas weniger als zuvor. Vor Corona Stand erreichten die Einstellungen bereits wieder im Juni.

Besonders gefragt waren und sind Informationstechniker, Vertriebler, Techniker und Handwerker. Auch in der Energiebranche sah und sieht es ähnlich gesucht wurde und wird. Doch auch hier ist der Trend zur Digitalisierung klar erkennbar. 

Energie wird immer gebraucht, vielleicht hat es die Energiewirtschaft aus diesem Grund nicht ganz so hart getroffen wie andere Industriezweige. Auch in Zukunft werden wir Energie brauchen und ziemlich sicher auch mehr wie in diesen schwierigen Zeiten. Und somit werden in der  Energiewirtschaft auch immer Stellen zu besetzen sein, wenn in Zukunft auch vieles sicher andere Jobs sein werden, die den Markt beherrschen.

Ausblick
Corona wird die Welt auch in 2021 zumindest noch bis Sommer beschäftigen, soviel scheint mittlerweile laut Expertenmeinungen klar zu sein. Auch die Energiewirtschaft wird dies weiterhin spüren, aber der Übergang zu Erneuerbaren Energien ist in vollem Gang. Zeitgleich geht es in der Branche aber auch darum wie man mit dem Faktor, dass Energie eingespart werden muss umgeht. Es wird zu branchenübergreifenden Zusammenschlüssen kommen, die Sinn machen. Gepaart mit zunehmender Digitalisierung eröffnen sich für die Schweizer Energieversorgungsunternehmen neue Geschäftsbereiche für die dann auch wieder Personal gesucht wird. Zu diesem Schluss kommt auch die sogenannte Stadtwerkstudie 2020. Das Beratungsunternehmen EY und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben diese Studie in der Schweiz und Deutschland durchgeführt. Potenzielle Synergien sehen die Energieversorger in den Bereichen Wärmeindustrie, Telekommunikation und Wohnungswirtschaft. Gerade in letzterem steckt enorm viel Entwicklungspotential. Als künftige Geschäftsfelder werden hier unter anderem Energielieferungen und -dienstleistungen sowie Smart Metering, was unter den digitalen Technologien auch die meiste Beachtung befindet. Die Digitalisierung wiederum ist das herausstechende Thema der Energiebranche. 

Das grösste Zukunftspotenzial bietet allem Anschein nach die Solarenergie/Photovoltaik. Eine Studie, durchgeführt von Forschern der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, die der SES in Auftrag gegeben sieht in der Photovoltaik das grösste Job Entwicklungspotenzial. Sowie Europa hat auch der Bundesrat der Schweiz das Ziel einer Null-Emission auf das Jahr 2050 datiert. Folglich muss das Energiesystem entkarbonisiert werden. Die Photovoltaik spielt hier eine entscheidende Rolle, leider verläuft der Ausbau bisher sehr langsam, doch die Ziele für 2050 sind durch einen beschleunigten Ausbau erreichbar. Für den Arbeitsmarkt bedeutet das, laut Studie, etwa 14.000 neue Arbeitsplätze mit guten Chancen auch für Quereinsteiger oder Gering-Qualifizierte. Auch Nationalrat Jans sieht im Bereich der Photovoltaik beste Voraussetzungen um relativ zügig neue Jobs zu entwickeln. 

Der Schlüssel zum Erfolg bei der Umsetzung aller künftigen Energieprojekte im Bereich der Erneuerbaren liegt in der Entwicklung neuer Energiespeicher. Die grössten Speicherpotenziale bieten dabei gasförmige Energieträger. Eine Technologie findet dabei besondere Beachtung: Power-to-Gas. Diese Technik ist nicht nur für die Speicherung von Saisonüberschüssen interessant sondern auch für die Dekarbonisierung der Mobilität und der Versorgung mit Wärme. In Dietikon entsteht gerade die schweizweit erste und weltgrösste Power-to-Gas-Anlage. Aus Abfall und Abwasser entsteht erneuerbares Gas. Diese Anlage ist ein Gemeinschaftsprojekt von Limeco und Swisspower und soll im Winter 2021/22 ihren Betrieb aufnehmen.

Fazit
Für den Arbeitsmarkt und die Arbeitsplatzentwicklung, vor allem im Hinblick auf die Corona-Krise und deren wirtschaftliche Überwindung, bedeutet der Umbau des Energiesektors vielfältige Möglichkeiten und neue Jobangebote. Viele junge Menschen nutzen bereits die Chancen, die sich im Bereich Weiterbildung bieten. Und diese Gelegenheit sollten auch Arbeitssuchende in der Energiewirtschaft nutzen. Bilden Sie sich weiter und machen Sie sich vertraut mit den vielfältigen Potenzialen, die die Energiewende mit sich bringt. Wer aktuell auf der Suche nach einem Arbeitsplatz ist kann hier nach Jobs in Basel schauen.