Die Grundlage für das sichere und richtige Arbeiten stellt neben dem Arbeitsschutzgesetz auch die Betriebssicherheitsverordnung dar. Technisch flankiert werden diese durch einschlägige berufsgenossenschaftliche Vorschriften inklusive deren begleitenden Informationsschriften und Normen.

Durch die vielzitierte Energiewende wird in Zukunft immer mehr an elektrischen Anlagen gearbeitet werden ohne diese abzuschalten. Tragen Sie die dann dafür angemessene Persönliche Schutzausrüstung? Gefahrenquellen gibt es viele. Zum Beispiel kann im Laufe der Jahre durch Verschmutzung in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit die Isolierstrecke von spannungsführenden Teilen untereinander abnehmen oder herabfallendes Werkzeug einen Kurzschluss und somit einen Licht­bogen auslösen. Aber auch sich lösende Kontakte oder sich in der Anlage bewegende Tiere können einen Störlichtbogen auslösen. Tatsache ist, dass in Deutschland pro Jahr ca. 160 Störlichtbogenunfälle auftreten, die mit erheblichen Personenschäden bis hin zum Tode einhergehen. Durch die sehr hohen Temperaturen entstehen Hautverbrennungen, die, wenn überhaupt, nur durch umfangreiche medizinische Massnahmen wie z. B.  Hauttransplantationen geheilt werden können. Dazu kommt es zur Ausschmelzung und Verdampfung von Kunststoffen und Metallen. Das Einatmen der daraus entstehenden toxischen Gase stellt ein weiteres erhebliches Risiko dar. Ebenso sorgt die entstehende Druckwelle durch umherfliegende Teile für eine zusätzliche Gefahr. Unter all diesen Gesichtspunkten ist ein wirkungsvoller Schutz beim Arbeiten an elektrischen Anlagen unerlässlich.

Auswahl der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA)
Um einen wirkungsvollen Schutz vor den Auswirkungen bei Störlichtbögen mit der PSA zu erreichen, muss die Gefahr erkannt und analysiert werden. Dieser Dimensionierung wird die Wirksamkeit der störlichtbogengeprüften Schutzkleidung gegenübergestellt. Erst dann kann bewertet werden, ob die Persönliche Schutzausrüstung den durch die Anlagenkonstellation an sie gestellten Anforderungen genügt. Begleitend zu den berufsgenossenschaftlichen Vorschriften und Regeln gibt es dazu eine Informationsschrift der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse, die DGUV 203-077, die zur Hilfe bei der Auswahl der persönlichen Schutz­ausrüstung dient.

Das wichtigste Ziel der PSA ist der Schutz vor den thermischen Auswirkungen des Störlichtbogens. Daneben sollte sie aber auch einen gewissen Tragekomfort bieten, was nicht zwangsläufig einen Widerspruch darstellt. Hierfür kann eine geeignete Materialauswahl helfen. Leder zum Beispiel ist ein ausgezeichneter Hitzeschutz und wird in anderen Bereichen, wie z. B. bei Schweissarbeiten verwendet. Dazu ist Leder atmungsaktiv und in Kombination mit Neopren hat es ausgezeichnete Werte bei Störlichtbogenprüfungen erzielt, die über die Anforderungen der Klasse 2 nach IEC 61482-1-2 weit hinausgehen.

Die Auswahl der Schutzkleidung erfolgt dabei in Abhängigkeit der Trafoleistung und der Abschaltzeit des Schutzorgans. International wird die PSA neben dem Box-Test durch den ATPV (arc thermal protective value) beschrieben und qualifiziert. Basis dafür ist der Teststandard nach ASTM F2178.

Wichtig ist jedoch, dass nach der Risikoabschätzung eine richtig ausgewählte störlichtbogengeprüfte Schutzkleidung vor den thermischen Auswirkungen eines Lichtbogens nur schützen kann, wenn Sie auch getragen wird. Deshalb ist neben der Schutzwirkung eben auch der Tragekomfort nicht ausser Acht zu lassen. Neben dem Helm und den Handschuhen sind der Schutzanzug oder der Schaltmantel wichtige Komponenten, um beim Arbeiten an elektrischen Anlagen das Verletzungsrisiko infolge von Störlichtbögen zu reduzieren.

Standardisierte Tests belegen die Wirksamkeit des Schutzes bei Störlichtbögen von Helm, Anzug und Schutzhandschuhen von DEHNcare. Diese Schutzkleidung vereint damit maximalen Schutz und einzigartigen Tragekomfort. Im Rahmen der durch die IVSS (Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit) veröffentlichten Leitlinie zur Auswahl von Störlichtbogenschutzkleidung erfüllt diese Schutzkleidung alle Kriterien vollständig und sogar darüber hinaus. So bietet DEHNcare bereits einen Schutz, der wesentlich höher ist, als durch die Norm IEC 61482-1-2 mit den Werten für die Einwirkenergie beschrieben.

Zusammenfassung
Arbeitsschutz ist wichtig, da Arbeitsschutz in erster Linie Personenschutz und die Gesundheit das höchstes Gut des Menschen ist. Dass mit Arbeitsschutz und den damit einhergehenden Präventionsmassnahmen sogar Kosten eingespart werden können, zeigt ein Auszug des Forschungsberichtes von der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) in Begleitung mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM). In der Kosten- / Nutzenbilanz werden die Kosten pro Mitarbeiter(in) und Jahr verglichen. Den betrieblichen Präventionskosten von 1334 Euro steht ein betrieblicher Präventionsnutzen von 2940 Euro gegenüber. Das heisst durch die für den Arbeitsschutz an elektrischen Anlagen notwendigen Präventionsmassnahmen wie Persönliche Schutzausrüstung, Qualifizierungsmassnahmen und die damit verbundenen Investitionen können sogar Kosten eingespart werden. Gründe dafür sind Einsparungen durch vermiedene Betriebs­störungen, Wertzuwachs durch nachhaltige Qualitätsorientierung und nicht zuletzt die verbesserte Produktqualität