Wie gut sind die schweizerischen Energieversorgungsunternehmen (EVU) darauf vorbereitet, den Anteil an erneuerbaren Energie zu erhöhen und die Energieeffizienz zu steigern? Das vom Bundesamt für Energie (BFE) in Auftrag gegebene Benchmarking gibt Antwort darauf. Es vergleicht die schweizerischen EVU und ihre Aktivitäten in Bezug auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz in den Bereichen Strom, Wärme und/oder Gas. 97 EVU haben an der zum vierten Mal durchgeführten Vergleichsstudie teilgenommen.

Ziel des freiwilligen Benchmarkings ist es, Transparenz zu schaffen. Die teilnehmenden Stromlieferanten sollen sich mit ihren Mitbewerbern vergleichen können. Konsumentinnen und Konsumenten sollen über die Leistungen der Stromlieferanten im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz informiert werden.

Unter den insgesamt 97 teilnehmenden EVU befinden sich grosse und kleine Unternehmen sowie lokal, regional und kantonal tätige EVU. 77 EVU stammen aus der Deutschschweiz, elf aus der Romandie und neun aus dem Tessin. Sie decken zusammen rund 58% des Schweizer Stromabsatzes und 68% des Schweizer Gasabsatzes ab.

Das Benchmarking beurteilt die Unternehmen anhand von sieben Handlungsfeldern: 1. Unternehmensstrategie; 2. Vorbildwirkung; 3. Produktion aus erneuerbaren Energien; 4. Gewässerschutz; 5. Lieferung erneuerbarer Energien; 6. Energiedienstleistungen; 7. Förderprogramme und tarifliche Massnahmen.

Am Strom-Benchmarking 2017/18 haben 91 EVU teilgenommen. Fünf Stromlieferanten erfüllen 80% oder mehr der Zielsetzungen in den sieben Handlungsfeldern. Die Mehrheit der Stromlieferanten erfüllt die Zielsetzungen zu mehr als 50%, der Durchschnitt liegt bei 51%. Rund ein Dutzend EVU erreichen derzeit weniger als 30% der Ziele. Über alle EVU betrachtet besteht Verbesserungspotential vor allem beim Anteil ökologisch produzierter Wasserkraft und beim Zubau von Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen, bei Förderprogrammen und tariflichen Massnahmen, und beim Absatz von Ökostrom.

50 EVU haben am Benchmarking Wärme/Gas teilgenommen. Im Durchschnitt haben die Wärme-/Gaslieferanten rund 50% der Ziele erreicht. Relativ weit fortgeschritten sind die EVU bei der Unternehmensstrategie in Bezug auf innovative Projekte, beim Zubau von erneuerbarer Wärme im Handlungsfeld Produktion sowie bei den Angeboten im Wärmebereich.

Fortschritte gegenüber früheren Erhebungen (letztmals 2015/16) sind klar sichtbar. Es gibt beispielsweise immer mehr EVU, die auf strategischer Ebene festlegen, dass sie bis 2035 vollständig oder grösstenteils auf erneuerbare Energie setzen wollen.

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